Projekte: Eignungsgebiet Nr. 16

Schneitberg

Gemeinden: Hagenbuch, Elgg

Blick vom Südrand des Eigungsgebiets Nr. 16 nach Elgg

Das Eignungsgebiet Nr. 16 beansprucht überwiegend Wald in den Gemeinden Hagenbuch und Elgg. Von den hier untersuchten Eignungsgebieten ist es eines der naturkundlich wertvollsten; mit drei Naturschutzobjekten von kantonaler Bedeutung (Hagenbuch Nrn. 5 und 6; Elgg Nr. 4[2], Waldreservat Objekt Nr. 160_ZH_518 «Waldried Ifang»). Das Gebiet erstreckt sich über mehrere Anhöhen, wo wohl die drei geplanten Windräder von 220 m Höhe und 160 m Rotordurchmesser gebaut werden sollen. Ein Windpark in diesem Gebiet wäre ein Ersteingriff in eine schöne, naturnahe Waldlandschaft. Auch zum Wandern ist das Gebiet attraktiv; mit verschlungenen Fusspfaden und Wegen.

Eignungsgebiet 16 Windenergie Kanton Zürich

Von Hagenbuch, Elgg und Aadorf aus würden die drei gigantischen Windräder störend in Erscheinung treten. Nur wenige 100 m vom Gebiet entfernt liegen die Weiler Mittelschneit, Schneitberg, Hagenstal, Gisidal und Birmistel. Merkwürdige Namen, deren Bedeutung sich einem schwer erschliesst. Dort wäre der Lärm der Windräder gut wahrnehmbar und überschritte möglicherweise die Grenzwerte der Lärmschutzverordnung.

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Das Städtlein Elgg ist ein bedeutendes ISOS*-Objekt (Nr. 5372). Es liegt nur etwas mehr als 1 km von den Windradstandorten entfernt. Die gigantisch hohen Turbinen würden insbesondere in Elgg dominant und störend in Erscheinung treten.

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* ISOS: Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung der Schweiz

fehlende Sachverhaltsermittlung und Interessenabwägung verbieten Richtplaneintrag:

 

Auch hier hat die Baudirektion nicht ermittelt, welche national prioritären Fledermausarten im Gebiet leben. Bei den Vögeln hat sie immerhin die folgenden national prioritären Brutvogelarten festgestellt: Baumfalke, Rotmilan und Waldohreule. Zu den Rotmilanen hält sie fest, dass sich ein Winterschlafplatz mit über 100 Individuen in der Nähe befindet. Es gibt in der Schweiz nur wenige Schlafplätze von dieser Grösse. Sowohl die im Gebiet dauernd lebenden, wie auch die überwinternden Rotmilane wären durch die  drehenden Rotoren stark kollisionsgefährdet. Fast sicher leben im Gebiet weitere Vogelarten von nationaler Priorität, denn es gab wie bei den anderen Eignungsgebieten keine Erhebungen vor Ort. Ebenso fehlen Windmessungen.

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Ausserdem quert ein überregionaler Wildtierkorridor (nationale Ausbreitungsachse) das Eignungsgebiet. Auch die Auswirkungen des Windparks auf das Wild wurden nicht geprüft.

 

Ohne diese Sachverhaltsermittlungen kann die nötige Interessenabwägung für den Richtplaneintrag (Art. 8 Abs. 2 Raumplanungsgesetz und Art. 10 Abs. 1ter Energiegesetz) nicht vorgenommen werden und ein Richtplaneintrag wäre von vorne herein rechtsverletzend.

Verschlungene Pfade führen durch das Dickicht.