Projekte: Eignungsgebiet Nr. 47

Schür

Gemeinden: Brütten, Oberembrach

Hochebene im Eignungsgebiet Nr. 47 Schür. Im Hintergrund der Wald, wo der Mittelspecht lebt.

Das Eignungsgebiet Nr. 47 befindet sich in den Gemeinden Oberembach und Brütten. Es handelt sich um ein landschaftlich schönes, unverbautes Gebiet auf einer kleinen Hochebene mit einer guten Fernsicht. Im Eignungsgebiet betreibt ein Modellflugverein seinen Flugplatz. Anders als früher knattern die kleinen Flugzeuge nicht mehr mit lauten Verbrennungsmotoren, sondern fliegen mit leisen Elektroantrieben.

Es ist ein Mini-Eignungsgebiet, wo nur ein Windrad Platz hätte, und eines der wenigen, wo das Windrad ausserhalb des Waldes auf einer Wiese stünde. Allerdings befindet sich in einigen Dutzend Metern Abstand vom möglichen Standort ein naturnaher Wald.

Eignungsgebiet 47 Windenergie Kanton Zürich
Steckbriefkarte Eignungsgebiet Nr. 47. Quelle: zh.ch

fehlende Sachverhaltsermittlung und Interessenabwägung verbieten Richtplaneintrag:

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Auch hier hat die Baudirektion nicht ermittelt, welche national prioritären Fledermaus- und Vogelarten im Gebiet leben. Ebenso fehlen Windmessungen. Ohne diese Sachverhaltsermittlungen kann die nötige Interessenabwägung für den Richtplaneintrag (Art. 8 Abs. 2 Raumplanungsgesetz und Art. 10 Abs. 1ter Energiegesetz) nicht vorgenommen werden und ein Richtplaneintrag wäre von vorne herein rechtsverletzend.

Abgesehen davon hörten wir bei einem Spaziergang anfangs März 2025 aus dem benachbarten Wald einen balzenden Mittelspecht. Diese seltene Spechtart ist gefährdet und eine national prioritäre Vogelart in der höchsten Prioritäts- und Verantwortungskategorie der Schweiz. Verschiedene Studien zeigen, dass Vögel im Wald Windräder bis zu einem Abstand von mindestens 700 m meiden. Das sehr nahe gelegene Windrad würde deshalb den Lebensraum des Mittelspechts stark beschädigen. Das singuläre Windrad im Gebiet hätte eine Stromproduktion von kaum mehr als 6 GWh pro Jahr und läge damit weit unterhalb der Schwelle des nationalen Interesses (20 GWh/Jahr). Die für die Richtplanung nötige Interessenabwägung muss nur schon zum Schutz des Mittelspecht-Lebensraums gegen das Eignungsgebiet Nummer 47 ausfallen. Es kann zudem davon ausgegangen werden, dass noch viele weitere national prioritäre Tierarten betroffen wären, womit das Interesse gegen das Eignungsgebiet Nr. 47 noch mehr Gewicht erhält.

Mittelspecht (Bildquelle: Wikipedia). Erkennungszeichen sind die rein rote Kappe und die blassrote Färbung an der Körperunterseite vor dem Schwanz..