Alternativen

Es gibt viele Alternativen zu Windrädern (Bsp. technische Effizienzmassnahmen, Sparmassnahmen, Photovoltaik, Geothermie, Verbrauchssteuerung, andere Bewirtschaftung von Speicherseen, kein Betrieb von Geräten und Anlagen ohne Nutzen). Wir stellen auf dieser Seite interessante Entwicklungen vor.

.

1. Saisonale Energiespeicherung für überschüssigen Solarstrom

25.10.2025 

.

Spannende Innovation aus Zürich

Forschende der ETH Zürich haben einen Prototyp entwickelt, der Wasserstoff mithilfe von Rost, genauer gesagt Eisenoxid, speichert. Das Ziel: überschüssigen Solarstrom aus dem Sommer in Form von Eisen speichern und im Winter wieder in Strom umwandeln. Die dabei anfallende Abwärme kann dann ganzjährig als Prozesswärme in der Industrie, zum Heizen von Gebäuden oder zur Erwärmung von Brauchwasser benutzt werden. Dazu müssen solche Anlagen an Orten errichtet und korrekt dimensioniert werden, wo die Wärme auch verwendet werden kann (im Gegensatz zur Abwärme aus Rechenzentren irgendwo in kleinen Dörfern, wo die Abwärme kaum, geschweige denn ganzjährig sinn vollgenutzt werden kann).

So funktioniert der Rostspeicher:

  • Im Sommer: Solarstrom wird genutzt, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten (Elektrolyse). Der Wasserstoff reagiert mit Eisenoxid (Rost) und bildet dabei reines Eisen.
  • Im Winter: Durch Zugabe von Wasserdampf wird der Wasserstoff wieder freigesetzt und kann zur Stromproduktion (Brennstoffzelle) genutzt werden. Die Abwärme kann ganzjährig genutzt werden.

Weitere Vorteile sind:

  • Kein Explosionsrisiko bei der Lagerung (im Vergleich zu Gasflaschen mit weit über 100 bar Druck)
  • Kein Energieverlust durch Hochdruck-Kompressor, da Speicherung bei normalem Druck im Eisenerz
  • Kein Verlust an Wasserstoff bei der Lagerung durch Leckage oder Diffusion, da bei Atmosphärendruck durch chemische Reaktion gebunden
  • Keine Hochsicherheitstanks notwendig
  • Effizienzsteigerung des ganzen Prozesses ist zu erwarten, da Erkenntnisse aus der Pilotanlage zu Optimierungen führen können.

Fazit

Angesichts der Tatsache, dass derzeit lediglich etwa 10 % der geeigneten Dachflächen in der Schweiz mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sind, diese jedoch bereits rund 7 % des landesweiten Strombedarfs (ca. 5.7 TWh) decken, lässt sich daraus ein erhebliches Ausbaupotenzial ableiten. Um dieses Potenzial vollständig ausschöpfen zu können, bedarf es allerdings der Entwicklung und Bereitstellung saisonaler Energiespeicher, um überschüssige Energie in den Winter zu transferieren. Unter der Annahme eines erfolgreichen Ausbaus von Photovoltaik und entsprechender Speicherinfrastruktur erscheint der Verzicht auf Windenergieanlagen (Anteil an der Stromerzeugung in der Schweiz, Stand 2025: 0.2 Prozent) sehr plausibel.

Blick auf die Anlage
Substrat